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Christoph StiefelDie Zusammenführung von kühnen Konzepten mit improvisatorischer Kühnheit führt im Jazz ganz klar zu den nachhaltigsten Resultaten - man denke etwa an Alben wie "Kind of Blue" von Miles Davis, "Giant Steps" von John Coltrane oder "Time Out" von Dave Brubeck, um drei Veröffentlichungen des Jahrgangs 1959 herauszugreifen. Christoph Stiefel >>> Pressefotos Christoph Stiefel Inner Language Trio Die permanente EvolutionIm aktuellen Jazz gibt es nur wenige Formationen, die den Spagat zwischen konzeptioneller Feinarbeit und improvisatorischer Entfesselung so souverän hinkriegen wie das "Inner Language Trio" des Pianisten Christoph Stiefel, das seit etlichen Jahren national und international für Furore sorgt. Auf der Basis einer Kompositionstechnik aus dem Mittelalter (Isorhyhtmik) hat Stiefel ab der zweiten Hälfte der 90er-Jahre eine zeitgemäße Jazz-Variante geschaffen, die zwischen komplexer Groove-Intensität und irisierender Klangfarbenmalerei oszilliert. Für Stiefel ist allerdings auch klar: "Das Konzept darf nicht wichtiger als die Musik werden." Nicht zuletzt dieses Credo hat ihn dazu veranlasst, mit seiner neuen Trio-CD "Big Ship" einen sanften Kurswechsel vorzunehmen: Das Isorhythmik-Konzept steht nicht mehr im Vordergrund, sondern ist stärker in die Musik eingearbeitet (mit "Attitudes" ist aber auch eine neue Isorhythmus-Paradenummer zum Repertoire hinzugekommen!). Kommt hinzu, dass Stiefel auch wieder swingende Momente zulässt und im harmonischen Bereich mit reichhaltigeren und vielschichtigeren Klängen aufwartet (insbesondere in den hinreißenden Balladen "Elegy" und "New May"). Die Stoßrichtung lautet: Weniger Vorgaben, mehr spontanes Interplay. Konzept und Freiheit werden also in eine neue, natürlichere Balance gebracht. Stiefel bleibt nicht stehen, sondern arbeitet kontinuierlich an der Ausdifferenzierung seiner Ideen - mit dieser permanenten Evolution ist er dafür besorgt, dass seine Musik nichts von ihrer Frische einbüßt. Zur permanenten Evolution zählt auch die Tatsache, dass Stiefel zwar an der Trio-Besetzung festhält, sich jedoch nach neuen Sidemen umzuschauen pflegt, wenn die Zeit dafür reif ist. Für die Fahrt auf dem "Big Ship" hat der Zürcher Kapitän Stiefel (Jahrgang 1961) zwei ausgefuchste Groove-Spezialisten einer jüngeren Generation an Bord geholt, nämlich den Bassisten Arne Huber (Jahrgang 1977) aus Freiburg und den Schlagzeuger Kevin Chesham (Jahrgang 1987) aus Biel. Beide zählen nicht erst seit gestern zu den gefragtesten Könnern ihres Fachs - so hat z.B. Chesham bereits mit so unterschiedlichen Pianisten wie Alexander von Schlippenbach und Stewy von Wattenwyl, Thierry Lang und Malcolm Braff kooperiert, und Huber ist Mitglied des Quintetts L 14,16, das bereits mehrmals den renommierten Vierteljahrespreis der deutschen Schallplattenkritik einheimsen konnte. Huber und Chesham haben ein ausgeprägtes Faible für subtil-interaktiven Piano-Trio-Jazz, verfolgen aber auch mit Neugierde aktuelle musikalische Strömungen: Sie bringen also beste Voraussetzungen mit, um Stiefels "Inner Language Trio" auf eine neue Ebene zu führen. |
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