Wu Wei - Ein Multi-Instrumentalist
Die Sheng
Die Sheng ist das Hauptinstrument von Wu Wei. Sie ist ein traditionelles chinesisches Blasinstrument und wird im Deutschen meist als Mundorgel bezeichnet also keineswegs zu verwechseln mit der Maultrommel.
Wu Wei an der Sheng
Das Instrument blickt auf eine Geschichte von mehr als 3.000 Jahren zurück und gilt als das älteste Musikinstrument, in dem das Prinzip der Durchschlagszunge realisiert ist, das man auch in europäischen Kirchenorgeln findet. Töne werden auf der Sheng somit sowohl beim Ausblasen als auch beim Einatmen erzeugt, was vom Spieler ein besonderes Maß an technischer Beherrschung und eine sehr ausgefeilte Atemtechnik erfordert.
Wu Wei ist einer der ganz wenigen Virtuosen auf der modernen Diskant-Sheng. Diese Weiterentwicklung der Sheng besitzt mehr als 30 Bambuspfeifen, die kreisförmig in einen Metalltopf eingesteckt sind. Das Instrument ermöglicht den freien Wechsel zwischen den Tonarten und verfügt über den enormen Tonumfang von drei chromatischen Oktaven.
Auf der Sheng kann Wu Wei somit mehrere Töne gleichzeitig, mehrstimmige Fugen, Akkorde und sogar Cluster spielen. Die Klänge und innovativen Tonkreationen weisen eine enorme Bandbreite auf und rufen im Publikum vielfach großes Staunen darüber hervor, dass es sich um ein rein akustisches Instrument und nicht um einen Synthesizer handelt.
Die Lusheng
Die Lusheng ist eine einfachere Variante der Sheng. Mit ihren sechs in Doppelreihe in einem Holztopf eingesteckten Bambuspfeifen gleicht die Tonerzeugung dem Prinzip der Sheng.
Die Lusheng
Das Instrument kann eine Größe von 20 cm bis zu 7 m besitzen. Mit der Geschichte, die wahrscheinlich eine ebenso lange ist wie die der Sheng, ist dieses Blasinstrument heute unter den nichtchinesischen Ethnien im Südwesten Chinas heute verbreitet und erfreut sich auch in Kambodscha und Vietnam großer Beliebtheit in der traditionellen Musik verschiedener Völker.
Die Erhu
Die Erhu ist in Europa auch als chinesische Stabgeige bekannt und verwandt mit der türkischen Qobuz. Ihr chinesischer Name deutet denn auch auf einen nicht-chinesischen Ursprung hin.
Die Erhu
In ähnlicher Bauart hat das Instrument seit Jahrtausenden einen wichtigen Stellenwert in der musikalischen Tradition der Steppenvölker Nordasiens. Heute besitzt die chinesische Erhu einen mit Schlangenhaut bespannten Holzkorpus und einen langen, mit Stimmwirbeln versehenen hölzernen Hals, auf dem zwei Stahlsaiten gespannt sind. Das Streichinstrument wird in China traditionell mit Rosshaarsehnen gespielt. Der besondere Klang entsteht dadurch, dass die Sehnen des Bogens zwischen den beiden Saiten des Instruments hindurchgeführt wird.
Die Bawu
Die Bawu ist eine Bambusflöte, die insbesondere unter den nicht-chinesischen Ethnien der südwestchinesischen Provinz Yunnan weit verbreitet ist. Aus einem einzigen Bambusrohr hergestellt, verfügt das Blasinstrument über acht Fingerlöcher und einen sanften, weichen Klang. Im Unterschied zur chinesischen Querflöte 'Dizi' ist die Besonderheit der Bawu die zur Tonerzeugung dienende Kupferzunge. Verschiedene Weiterentwicklungen seit den fünfziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts resultieren u. a. in der Ausstattung dieses Instruments mit Klappen. Wu Wei spielt eine Bawu traditioneller Bauart.
Die Xun
Die Xun ist ein archaisches Blasinstrument, das aus verschiedenen Kulturen bekannt ist und vielfach aus Ton, Knochen, Stein, Keramik oder Elfenbein bestand.
Die Xun
Das älteste in China gefundene Exemplar dieses Instruments wurde vor mehr als 7.000 Jahren in der heutigen Provinz Zhejiang in Ostchina aus Porzellan hergestellt. Eiförmig und mit abgeflachtem Boden wird dieses einst in der höfischen Musik beliebte Instrument heute meist aus Porzellan gefertigt und verfügt über ein bis fünf Löcher.