Berlin Odd Wisdom - Underground Rollercoaster
Double Moon, VÖ Oktober 2024
Dass er einer der spannendsten Drummer des zeitgenössischen Jazz ist und weiß, wie man eine gute Band aufbaut, hat Diego Pinera bereits mehrmals eindrucksvoll bewiesen. Der Lebensweg des 42 - jährigen führt von Uruguay nach Kuba, von den USA nach Berlin; von 16 veröffentlichten Alben (2 davon bei ACT Music), über hunderte Konzerte auf 4 Kontinenten bis hin zu einer Grammy Nominierung, einem Echo Jazzpreis und zuletzt bis hin zum deutschen Jazzpreis 2023. Scott Colley, Donny Mc Caslin, Ben Monder, Sebastian Schunke, Joo Kraus, Omar Sosa - auch nur eine kleine Auswahl der Liste von Diego’s Kollaborationen liest sich dementsprechend spannend.
"A quirkily creative contribution to global jazz." The Guardian (GB)
"A rhythmic treat, progressive, yet accessible and delightfully playful." JAZZIZ (US)
"A multicultural post-bop vision." Downbeat (US)
Natürlich musste für Diego Pineras nächstes Album etwas her, was nicht nur an seine hart erarbeitete Erfahrung anknüpft, sondern auch gleichermaßen eine Neu- (Er)Findung wie auch ein persönliches Wagnis darstellt. Ein Meisterwerk, welches sowohl Pineras impulsive Leidenschaft als auch seine „musikalische Weisheit" verkörpert. Für all das steht das Album Underground Rollercoaster.
Doch was steckt in dieser Musik und was macht sie nun so speziell? Underground Rollercoaster ist mehr als nur Musik. Es ist eine wahre Geschichte aus dem Leben eines großartigen Musikers über Glück und Angst, Scheitern und Kampfgeist, über Krankheit und Neuorientierung.
Latin Jazz meets Berlin Jazz war schon immer das Motto des Quartetts mit Igor Osypov, Marcel Krömker und Peter Ehwald. Pinera findet aber erst nach einer langen musikalischen Reise nun endgültig wieder zurück zu seinem Heimatland Uruguay, indem er verschiedenste dortige traditionelle Perkussionsinstrumente, welche er aus früheren Zeiten kennt, nun wieder spielt. Auch ganz im Stile der alten Schule wurde bei dem Album alles gleichzeitig im selben Raum eingespielt und aufgenommen. Man hört die gemeinsame Energie förmlich heraus; nie zuvor hatte Pinera mit der gleichen Formation so lange zusammengespielt.
Unbeschönigt, authentisch und einfach nur gut. Dieses wahrlich identitätsstiftende Album ist ein Muss für Jazz- und Weltmusik-Fans sowie für all jene, die sich auf Pineras hochkomplexe Metriken einlassen. Es mag zwar einfach klingen, technisch ist es allerdings Pineras anspruchsvollstes Werk bisher.