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Coco Schumann: PressestimmenDas Hamburger Abendblatt, 04.09.12 Wo die Musik spielt – Theaterstück “Ghetto Swinger”Von Birgit Reuther Hamburg. Ganz am Ende, als der Applaus nicht abebben will und die Schauspieler auf ihn weisen, steht Coco Schumann auf, nickt, blinzelt ein wenig aus seinen Augen, in denen Tränen stehen, und formt mit den Lippen das Wort "Danke"... [mehr] http://trikont.de/blog: Mit “Der Ghetto Swinger” starten die Hamburger Kammerspiele mit einem echten Hit in die Saison ... [mehr] ...Wen die spezielle Kraft des „Ghetto Swing" fasziniert, der ist auch
mit dieser neuen Coco-Schumann-CD bestens bedient. Die schwebende, atmende
Elementarkraft von Schumanns Spiel ist aber auch ohne biografisches Vorwissen
ein Genuss. Er setzt die Idee des Swings in melodisch-rhythmischer Reinform
um. Toots Thielemanns sagte einmal, er habe auf der Harmonika kein schöneres
„Caravan" gespielt als mit Schumann. Die versierten Instrumentalisten
der Berliner Jazz-Szene, Hans Schaetzke, Sven Kalis, und Kalle Böhm sind
eine für heutige Verhältnisse traditionell-konzertante, swingende Einheit.
Klassiker wie „One Note Samba", demonstrieren das perfekte Latin-Feeling
der Gruppe oder „Georga On My Mind" sind einfühlsame Hommagen an große
Vorbilder wie Lester Young oder Louis Armstrong. „Now" macht das zeitlos
Gültige der Musik spürbar - Musik aus einer Lebenserfahrung, in deren
Abgrund kein Blues reicht. ... Take The A Train" oder „One Note Samba" etc. diese Titel und noch
einige mehr aber von Musikern zu hören, die schon zu der Zeit gespielt
haben, als die Titel frisch in den Charts, bzw. entartet und verboten
waren - das ist etwas gänzlich anderes! Coco Schumann ist ein Veteran
der Jazzgitarre, einer der deutschen Pioniere auf diesem Gebiet und ein
Musiker mit einer unglaublichen Biografie. Und er spielt diese Melodien
so, wie sie einst gedacht waren. Da wird nichts modernisiert, dafür umso
mehr geswingt und gegroovt! Diese CD ist ein Lehrstück für alle Nachwuchs-Jazzer. ... Prima, daß ihm nun mit 75 Jahren die verdiente Anerkennung zuteil
wird. Elegantes, leis' elektrifiziertes Plinkern und augenzwinkernde Zitate
frischen gern gelbliche Immergrüns wie „Georgia on my Mind" auf. Überraschen
darf auch die gelegentlich einsetzende akzentfrei-warme Gesangsstimme
des Saxophonisten Kalle Böhm. Bei Coco Schumanns launigem „Stripper Blues"
schließlich zieht die Combo alle Register in Sachen „lasziv" und „verrucht".
... Coco Schumann hingegen wird hoffentlich noch eine ganze Weile durch
die Clubs touren und seine unglaublich elegante Variante des jazzigen
Swings mit Abstechern in Randbereiche wie Exotica, Blues und lateinamerikanische
Musik spielen. Er ist ein ausgesprochen geschmeidiger Gitarrist, der auch
tausendfach gehörte Klassiker würdevoll und mit Esprit interpretiert.
Er vermeidet die gönnerhaften Gesten und übertriebenen Schlenker. Und
er hat auch kein Problem damit, seinen Mitmusikern einen Platz im Rampenlicht
zu überlassen. Das Neo-Swing-Revival wird vielleicht schon bald tot sein
- lang lebe Coco Schumann. Obwohl er in der Mordfabrik Auschwitz gezwungen wurde, für die Aufseher
"La Paloma" zu spielen, gab der KZ-Überlebende Coco Schumann die Musik
nie auf. Seine Jazzgitarren-Töne sind Töne des Trotzdem - "sonst hätten
die Nazis ja heute noch gesiegt". Jetzt, mit 75, swingt er in lebendsweiser
Gelassenheit, die Stücke wie "Autumn Leaves" und "Georgia On My Mind"
mit sanfter Melancholie überzieht. Schöner spielt selten jemand traurig
- und mit mehr musikalischem Humor. Coco Schumann, einer der im Berlin der späten dreißiger Jahre die hohe Schule des Swing in Jazzkellern erlernte, Erfahrungen sammelte im Improvisieren, Untertauchen, Überleben dem die Musik buchstäblich das Leben rettete. Ob als erster deutscher Gitarrist mit elektrischverstärkter Gitarre im ,HelmutZachariasQuartett' oder bei PopAufnahmen im Rundfunk, bei ,Leo Rosners Gipsy Band' in Australien oder morgen in der ,Ewigen Lampe' in Berlin: immer ist es sein besonderes Gefühl für den Swing, das ihn auszeichnet. |
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